Mittendrin – und doch oft übersehen: Slowenien zählt für uns zu den am meisten unterschätzten Ländern in Europa. Während sich die große Nachbarn Österreich, Kroatien und Italien vor Touristen kaum retten können, geht es in Slowenien vielerorts ziemlich beschaulich zu. Noch! Als wir 2014 von unserer ersten gemeinsamen Sommerreise zurückkehrten (mittlerweile waren wir dank ansässiger Familie schon einige weitere Male dort), ernteten wir nichts als skeptische Blicke und ungläubige Fragen: „In Slowenien kann man tatsächlich Urlaub machen?“ Oh ja – ganz hervorragend sogar! Seitdem sind wir nicht müde geworden, unsere Begeisterung zu teilen. Und siehe da: Es zeigt Wirkung! Inzwischen haben bereits einige Freunde und Verwandte das kleine Land besucht und sie fallen einstimmig in unsere Lobeshymne ein: die Landschaft, das Essen, die Menschen – einfach traumhaft! Wenn auch ihr noch auf der Suche seid nach einem Ziel für die nächste Reise, dann können wir euch Slowenien nur wärmstens empfehlen!
Zusammengefasst gibt es hier nochmal vier gute Argumente für den finalen Motivationsschub.
Naturschönheit Slowenien: Traumhafte Landschaften für jeden Geschmack
Wofür schlägt euer Herz? Hohe Berge? Kein Problem: In den Julischen Alpen gibt es nämlich eine ganze Menge davon! Der Triglav mit seinen 2.864 Metern ist gleichzeitig auch der höchste Berg des Landes. Da kommt garantiert jeder ambitionierte Gipfelstürmer voll auf seine Kosten! Ihr steht eher auf Meer und Wellen? Auch dann seid ihr in Slowenien gut aufgehoben. Die „Slowenische Riviera“ ist mit 46 Kilometern Küstenlinie zwar ziemlich kurz, aber trotzdem wunderschön! Besonders Piran mit seiner verwinkelten Altstadt hat uns im Nu verzaubert.
Nur Sandstrand-Fans werden leider etwas in die Röhre gucken, denn sein Badetuch muss man – wie fast überall in der Region – überwiegend auf steinigem Untergrund ausbreiten. Dafür leuchtet das Wasser umso kräftiger in allen erdenklichen Blautönen! Apropos blau: Natürlich hat Slowenien auch ein paar malerische Seen im Angebot. Am bekanntesten ist wohler der Bleder See mit seiner kleinen Kircheninsel in der Mitte. Immer am Ufer entlang verläuft ein gemütlicher, etwa 6 Kilometer langer Rundweg.

Entlang des Sees von Bled kann man entspannen und die Natur genießen.
Wir könnten jetzt ewig so weiter machen, denn natürlich haben auch die grünen Weinberge, die weiten Felder und die dichten Wälder ihren Reiz. Aber wir glauben, unsere Botschaft ist angekommen: Slowenien ist landschaftlich unglaublich abwechslungsreich und hat für jeden Geschmack etwas zu bieten.
Ljubljana: Ein Geheimtipp unter Europas Hauptstädten
Schmale Gassen, hübsche Geschäfte, gemütliche Cafés – Ljubljana ist eine Stadt wie aus dem Bilderbuch. Besonders im Sommer, wenn die vielen Tische entlang der Ljubljanica bis auf den letzten Platz gefüllt sind mit Menschen, die in der Sonne entspannt ihren Kaffee genießen, herrscht eine ganz besondere Atmosphäre, der man sich nur schwer entziehen kann.

Die „Dreifach-Brücke“ Tromostovje ist eines der Wahrzeichen der Stadt.
Schon allein dafür lohnt sich ein Besuch! (Und wenn auf der Speisekarte so verrückte Dinge wie Eiskaffee mit Kürbiskernöl stehen, seid mutig!) Doch wie es sich für eine Hauptstadt gehört, gibt es in Ljubljana natürlich auch einige interessante Sehenswürdigkeiten. Allen voran die imposante Burg, die unübersehbar auf einem kleinen Hügel thront und herrliche Ausblicke auf die Stadt bietet. Mit der Standseilbahn hat man die Höhenmeter schnell überwunden. Aber auch die Drachenbrücke, das Rathaus, die Universität und der Presernov-Platz mit seinen drei Brücken sind schön anzusehen. Dort befindet sich übrigens auch die Touristeninformation.

Der Drache ist das Wappentier Ljubljanas und nicht nur auf der Drachenbrücke zu finden.
In den Sommermonaten finden im Stadtzentrum zahlreiche Veranstaltungen wie zum Beispiel die „Offene Küche“ oder „Bier- und Burger-Festival“ statt. Einen guten Überblick bietet www.visitljubljana.de.
Vielfalt kompakt: Von den Bergen ans Meer in unter 2 Stunden
Slowenien ist flächenmäßig ziemlich klein – und das hat einen entscheidenden Vorteil. Um von einem Ort zum anderen zu kommen braucht es in der Regel keine endlosen Autofahrten. Den imposanten Triglav-Nationalpark mit seinen hohen Bergen trennen gerade mal rund 170 Kilometer von der sonnigen Adria-Küste. Wer also keine Lust hat, ständig den Koffer wieder zu packen und jede Nacht in einem neuen Bett zu verbringen, kann sich einfach zentral eine gemütliche Bleibe suchen. Zum Beispiel in Ljubljana (denn die hübsche Hauptstadt sollte man sich – wie oben schon geschrieben – sowieso auf keinen Fall entgehen lassen)! Von dort aus ist jeder Winkel des Landes im Rahmen eines Tagesausflugs erreichbar.

Ein Abstecher zur Heimat der berühmten Lipizzaner-Pferde lässt sich in jeden Ausflug einbauen.
Aber auch andere Orte eignen sich prima als Ausgangsbasis für Erkundungstouren. Unsere Familie beispielsweise lebt in der Nähe von Maribor im Nordosten Sloweniens. Selbst von dort sind wir bereits morgens nach Piran ans Meer gefahren und abends wieder zurück. Dank der gut ausgebauten Autobahnen ist das absolut kein Problem! Wer sie nutzen möchte, muss allerdings Maut zahlen. Aktuell (Oktober 2018) liegt die Gebühr für PKW bis 3,5t bei 15€ für 7 Tage bzw. 30€ für einen Monat. Wer überlegt, hier zu sparen, spart definitiv am falschen Ende! Denn ausschließlich auf mautfreie Straßen auszuweichen ist oft umständlich und zeitaufwändig. Und wer ohne Vignette erwischt wird, muss schließlich richtig tief in die Tasche greifen!
Satt und glücklich: Schlemmen zu fairen Preisen
Eins können die Slowenen unbestritten ganz hervorragend: Kochen! Egal ob Fisch, Schnitzel oder Brotzeit – was auf dem Tisch landet, schmeckt ausnahmslos lecker! Die Küche Sloweniens ist insgesamt stark geprägt von den kulinarischen Einflüssen der Nachbarländer, aber es gibt auch einige landestypische Gerichte. Unbedingt probieren: Gibanica! Dieser strudelähnliche, süße Kuchen mit Quark steht in fast jedem Restaurant auf der Speisekarte und macht absolut süchtig! Die gute Nachricht: Man kann ihn immer und immer wieder bestellen, ohne die Reisekasse allzu sehr zu strapazieren.

Brotzeit auf slowenisch! Das sollte man sich nicht entgehen lassen.
Denn während das Preisniveau in Kroatien oder Italien im Laufe der letzten Jahre deutlich angezogen hat, kann man in Slowenien vielerorts noch verhältnismäßig preiswert speisen. Wir erinnern uns an ein unglaublich tolles „All you can eat“-Grillbuffet mit Rind, Schwein, Geflügel, Fisch sowie jeder Menge Beilagen, für das wir am Ende mit Getränken gerade mal 25€ bezahlt haben – für uns beide zusammen! Da kann man absolut nicht meckern! Wie in jedem Land isst man außerhalb der großen Städte und Touristen-Hotspots natürlich meist zum besten Preis-Leistungs-Verhältnis. Es lohnt sich also durchaus, die Einheimischen nach ihren Lieblingsrestaurants zu fragen!
Und? Überzeugt? Worauf wartet ihr dann noch? Auf nach Slowenien!