[Oman] Quick Tipp: Sultan Qaboos Grand Mosque

Wer schon mal durch einen Oman-Reiseführer geblättert hat, wird mit Sicherheit auf ein Bild der Sultan Qaboos Grand Mosque gestoßen sein. Bei unserer Reiselektüre zierte sie sogar das Cover. Sieht schon imposant aus. Aber lohnt sich die Besichtigung wirklich? Jedem, der noch zögert, können wir nur dringend empfehlen: hinfahren und anschauen!

Die Sultan Qaboos Grand Mosque (oft auch nur „Große Moschee“ genannt) wurde 2001 nach rund sechs Jahren Bauzeit eröffnet und ist nicht nur die größte Moschee des Landes, sondern auch eine der größten Moscheen weltweit. Sie bietet Platz für 20.000 (!) Gläubige. Welche Dimensionen dafür erforderlich sind, begreift man erst so recht, wenn man inmitten des riesiges Gebäudekomplexes steht.

Um genau dorthin zu gelangen, sind allerdings einige Regeln zu beachten: Nicht-Muslimen ist der Besuch ausschließlich von Samstag bis Donnerstag zwischen 8 und 11 Uhr erlaubt. Arme und Beine müssen unbedingt bedeckt sein, Frauen müssen zusätzlich ein Kopftuch tragen. Die Einhaltung dieser Regeln wird streng kontrolliert, auf dem Parkplatz kamen uns einige entweder schlecht vorbereitete oder einfach ignorante Touristen in kurzen Hosen und Muskelshirts entgegen, denen der Einlass (verständlicherweise) verwehrt wurde. Wir konnten die Einlasskontrolle ohne Probleme passieren. Der Eintritt ist übrigens kostenlos! Bei Interesse kann man am Eingang für kleines Geld einen mehrsprachigen Audioguide bekommen.

Direkt hinter dem Haupteingang bot sich uns ein fantastischer Blick auf die goldglänzende Kuppel und das fast 100 Meter hohe Hauptminarett. Absolut beeindruckend! Wir durchquerten die akkurat gepflegte Parkanlage und starteten unsere Besichtigung im Frauen-Gebetssaal (mit Platz für 750 Gläubige vergleichsweise „klein“), wo wir die wunderschöne holzvertäfelte Decke und die glitzerten Kronleuchter aus Kristall bestaunten.

Als wir anschließend die große Männer-Gebetshalle (mit Platz für rund 6.500 Gläubige) betraten, verschlug es uns kurz die Sprache. Wir standen in einem der schönsten Innenräume, die wir je gesehen hatten und wussten gar nicht, wo wir zuerst hinschauen sollten. Erst bei einem kleinen Rundgang konnten wir die einzelnen Details genauer betrachten. Da wären unter anderem: handgeschnitzte und wunderschön verzierte Holztüren, ein 4.300 Quadratmeter großer und sehr detailreicher Gebetsteppich (von 600 Knüpferinnen in mühevoller Handarbeit in drei Jahren erstellt), ein prunkvoller Kronleuchter mit über 1100 Lämpchen und unzähligen Swarovski-Kristallen (zählt zu den größten Kronleuchtern der Welt), eine leuchtend bunte und aufwendig geschmückte Gebetsnische sowie herrlich gestaltete Glasfenster. Wir kamen aus dem Staunen nicht mehr raus und freuten uns umso mehr, als ein Mitarbeiter der Moschee uns noch mit einigen Hintergrundinfos zum Gebetsraum versorgte.

Anschließend nahmen wir uns Zeit, das Gelände um die Gebetshallen zu erkunden. Die Architektur ist absolut faszinierend, über 300.000 Tonnen Sandstein wurden hier verbaut. Als wir die Wandelgänge entlang spazierten, passierten wir unzählige Rundbögen und mit Keramik und Mosaiken verzierte Nischen, von denen jede einzelne ein hervorragendes Fotomotiv abgegeben hätte. (Fotografieren ist erlaubt!) Die Marmorböden der Innenhöfe (in denen übrigens weitere Tausende Gläubige Platz zum Beten finden) waren so blank poliert, dass wir uns darin spiegeln konnten.

Hachja, wäre es in den langen Klamotten nicht so furchtbar warm gewesen, hätten wir sicherlich noch ein paar weitere Entdeckungsrunden gedreht. Aber irgendwann zwang uns die gnadenlose Hitze des Vormittags zur Kapitulation. Außerdem hörten wir unsere gemütlichen Strandliegen schon ganz laut rufen. Also: Schluss mit Kultur für heute und ab an den Strand.

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