[Irland] Von wegen grau und eintönig: Auf Schatzsuche im Burren Nationalpark

Nanu, wo sind wir denn hier gelandet? Unwirkliche Steinwüsten so weit das Auge reicht. Eine raue, geheimnisvolle Landschaft. Sieht fast ein bisschen so aus wie auf einem fremden Planeten. Man mag auf den ersten Blick kaum glauben, dass hier die reichste Flora Irlands gedeiht. Und doch, da ist was! Ein Fleckchen lila, dort ein Büschel grün. Man muss eben etwas genauer hinsehen im Burren Nationalpark. Dann entdeckt man die ganzen Schätze, die den großen Reiz dieser Region ausmachen.

Start your trip right: In Galway!

Galway_walk

Galway hat nicht nur eine tolle Fussgängerzone, sondern auch schöne Wege entlang des Corrib.

Galway ist eine gute Ausgangsbasis zur Erkundung der Burren-Region. Äußerst praktisch, denn Galway wollten wir uns eh anschauen. Ist immerhin eine der lebendigsten Städte Irlands mit einer ausgeprägten Pubkultur. Besonders abends wird es laut und voll. Der Streifzug durch die Straßen kann da schon mal zu einem echten Erlebnis werden. Wir haben uns allerdings verabschiedet, bevor die Party richtig los ging. Denn an einem Samstag kurzfristig eine bezahlbare Unterkunft in Galway zu ergattern war nahezu unmöglich. Also hatten wir unseren Suchradius etwas ausgeweitet und sind schließlich in Salthill fündig geworden. Das Salthill B&B hatte noch ein Zimmer für uns frei und neben einer ordentlichen Mütze Schlaf dank der ruhigen Lage haben wir von der netten Gastgeberin auch noch einen tollen Sightseeing-Tipp für unsere weitere Reise Richtung Süden bekommen: den Bunratty Folk Park (Noch nie von gehört? Hatten wir vorher auch nicht.) sollten wir uns nicht entgehen lassen! Dazu aber mehr im nächsten Post.

Burren_Flower

Auch wenn der Burren an eine Steinwüste erinnert, gibt es immer wieder grüne Ausnahmen.

Ein Nationalpark – unendliche Möglichkeiten!

Denn erstmal stand der Burren Nationalpark auf dem Programm. 500 Quadratkilometer Land – für einen Tag eine ganz schön große Herausforderung. Wo soll man anfangen? Wo soll man aufhören? Und was soll man auslassen? Statt uns stundenlang den Kopf über die richtige Route zu zerbrechen, sind wir einfach drauf los gefahren.

Erster Stopp: ein Dolmen! Ein guter Start, denn die Burren-Region ist bekannt für ihre Vielzahl an prähistorischen Monumenten, die auf eine ausgeprägte Besiedlung vor vielen, vielen Jahren schließen lassen. Also Augen aufhalten, dann stolpert man über kurz oder lang fast automatisch über eins dieser mystischen Bauwerke. Bei uns lag das Dolmen-Portal Poulnabrone wie zufällig am Wegesrand. Etwas verwundert waren wir, dass dieses Portal offenbar niemand anderen zum Anhalten bewogen hat, denn weit und breit war keine Menschenseele zu sehen. Naja, Glück für uns! Unsere Freude über die Einsamkeit währte allerdings nur kurz. Denn kaum hatten wir uns 100 Meter vom Auto entfernt, quietschten Reifen hinter uns. Ein großer Reisebus hielt an, aus dem ununterbrochen ein Tourist nach dem anderen purzelte. Schnell nutzten wir unseren Vorsprung und huschten einmal zum Dolmen. Und drum herum. Schon ziemlich beeindruckend. Leider waren unsere Verfolger verdammt flink und erstickten mit dem aufgeregtem Blitzlichtgewitter ihrer Kameras jede Magie des Ortes im Keim. Nix wie weg!

AillweeCaves_view

Der Blick von den Aillwee Caves Richtung Atlantik.

Zweiter Stopp: die Aillwee Caves. Ein Hinweisschild und ein Blick in den Reiseführer waren Grund genug für unsere spontane Entscheidung: Da wollen wir hin! Die Fahrt zur Tropfsteinhöhle lohnt sich schon allein wegen des fantastischen Ausblicks! Einmal mehr konnten wir nur den Kopf schütteln ob der unwirklichen Landschaft, die zu unseren Füßen lag. Viel Zeit zum Genießen blieb uns allerdings nicht, denn die Besichtigung der Höhle ist nur im Rahmen einer Führung möglich – und die startete in 5 Minuten! Also eilten wir schnell rüber zum Eingang und begaben uns mit einer Handvoll anderer Touristen auf eine Entdeckungstour ins Erdreich. Irland mal aus einer anderen Perspektive – von unten! Der Haupttunnel ist mehrere hundert Meter lang. Er leitete uns immer tiefer hinein ins schummrige Herz der Höhle, vorbei ein unzähligen Stalaktiten und Stalagmiten mit zum Teil sehr eigentümlicher Form. Angeblich soll es dort unten sogar den größten unterirdischen Höhlensaal der Welt geben. Hach ja, wir lieben Höhlen! Nach rund 45 Minuten war der Zauber vorbei und wir standen wieder im Tageslicht. Glücklich kehrten wir zurück zum Auto, sogen noch einmal das Panorama um uns herum auf und setzen dann unseren Weg durch den Burren Nationalpark fort.

Dritter Stopp: die Küste südwestlich von Ballyvaughan. Wir hatten die endlose Steinwüste des Burren hinter uns gelassen. Vor uns toste der Atlantik. Schon allein diese Szenerie hätte jede Pause gerechtfertigt. Aber es gab noch einen weiteren, guten Grund zum Anhalten. Während wir in Connemara vergeblich gesucht haben, standen sie hier direkt vor unserer Nase auf den flachen Klippen: wild lebende Ponys! Fünf Stück, um genau zu sein. Als würden sie nur auf uns warten. Vorsichtig näherten wir uns, um einige Fotos der schönen Tiere zu schießen. Anschließend kletterten wir selbst noch ein bisschen auf den Klippen herum und ließen uns den frischen Wind um die Nase wehen. Hatten wir schon erwähnt, dass Irland einfach ganz wunderbar ist? Und der Tag war noch nicht zu Ende!

Nichts für (Höhen-)Angsthasen: Cliffs of Moher

Letzter Stopp: Cliffs of Moher. Das bedarf eigentlich keiner weiteren Erklärungen, oder? Die berühmten Steilklippen sollten jedem ein Begriff sein, der sich schonmal ansatzweise mit Irlands Sehenswürdigkeiten beschäftigt hat. Aus selbigem Grund gehören sie natürlich auch zu den meistbesuchten Orten auf der grünen Insel. Auch wir konnten sie uns einfach nicht entgehen lassen! Und es war, wie erwartet: absolut beeindruckend – und voll! Sehr voll sogar! Zum Glück verteilten sich die Menschenmassen auf dem großen Areal ein wenig. Wir schlenderten gemütlich den Klippenpfad entlang und hielten dabei gebührenden Abstand, denn jenseits der Klippen ging es ordentlich tief runter. Einige andere Besucher hatten offenbar weniger Respekt vor der Höhe und turnten unbekümmert direkt an der Kante rum. Bei recht ordentlichem Wind. Absoluter Wahnsinn, was manche Menschen für ein gutes Foto tun.

Irgendwann ein kritischer Blick auf die Uhr. Oh, so langsam sollten wir aber mal weiter ziehen. Wir wollten ja noch zum Bunratty Folk Park! Der hat uns übrigens so gut gefallen, dass er uns einen eigenen Beitrag werd ist. Seid gespannt!

 

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